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Bericht: Petra Gusko-Koschinski

Fotos: Judith Reinicke

 

Es ist Samstag in Berlin Mariendorf – 5 Uhr morgens, es ist ein wunderschöner Morgen. Der durchschnittliche Bundesbürger schläft da gern noch oder andere kommen dann erst Heim. Mein Wecker klingelt – der liebe Gatte schaut noch etwas verträumt drein und beschließt sich lieber noch einmal umzudrehen.

 

Ich hüpfe mehr oder weniger aus dem Bett , dafür freuen sich unsere beiden Hovis Jutta und Gustav um so mehr – wenigstens einer bzw. zwei . Hovis denken da praktischer: endlich bewegt sich jemand, bestimmt gibt es bald Fressen. Bekannter Weise bevorzugen Hovis gern die Reihenfolge: erst Fressen - dann Bewegung. Leider will der Mensch das nicht immer verstehen. Umso entsetzter schauen die Beiden, als der Napf mit nur wenig Inhalt ihnen präsentiert wird. Spätestens jetzt wissen sie: heut steht was an! Noch schnell einen kleinen Salat gezaubert und los geht’s Richtung Brieselang.

 

Der Vorteil liegt auf der Hand/Pfote - um diese Zeit hat man/frau den Stadtring für sich allein – ein Traum, der Tag fängt schon einmal gut an.

Dort angekommen merke ich schnell, ich bin nicht die einzige Verrückte: Viele fleißige Helfer sind dabei alles herzurichten und aufzubauen – und kaum hat man den Platz überquert, da entdeckt man das Herzstück des Tages – der Parcours für ein ungewöhnliches Event und für uns das erste Mal: Der Volker König Gedächtnis-Pokal.

 

Ich entdecke kleine und große Hindernisse, Querstangen, Kegel, Tische, eine Bauplane und einige Eimer – hm- denke ich mir, das wird was werden.

Die Vorbereitungszeit vergeht schnell. Nach der Willkommensansprache durch Antje Jatzak, sowie der Info über das „Laufschema“ des Parcours, stehe ich schon schwuppdiwupp mit dem ersten Hund am ersten Parcoursabschnitt . Bewaffnet mit einer Zwiebel auf einer Kelle in der leinenführenden Hand und mit zwei blauen Säcken als schmückendes Beinoutfit , logisch festgehalten von der anderen Hand , starteten wir etwas aufgeregt los: Ich knisterte dank der Tüten über die Hindernisse, permanent auf Gustav einredend und total konzentriert: „die olle Zwiebel darf mir nicht von der Kelle rutschen“  . Gustav – mein Hund wahrscheinlich innerlich (gottseidank nicht äußerlich – Thema Zwiebel auf Kelle) nur kopfschüttelnd„...jetzt ist Sie total irre“ neben mir laufend. Irgendwann war das Ziel erreicht. Spätestens jetzt war mir wieder einmal klar – 20 Meter können so unendlich lang sein.

 

Die zweite Runde verlief ähnlich. Diesmal musste ich mit einem Tablett mit wassergefüllten Bechern – ohne „Knisterleggings“ – über die Hindernisse mit den Hund laufen. Gustav´s Denke hatte sich bestimmt nicht geändert: „okay ich mach den Spaß dir zur Liebe mit“. (Anmerkung zu Gustav - er gehört zu der sehr, sehr gemütlichen Kategorie, im Gegensatz zu seiner Halbschwester Jutta).

 

Interessant wurde es allerdings beim letzten Teil – hier war echte Nervenstärke bzw. Charakterstärke vom Hund gefordert: Gustav wurde von einem Helfer festgehalten, ich lief hektisch rufend „HIER“ eine längere Strecke Richtung Bauplane. Dort angekommen machte ICH artig „Platz“ – Gustav war bereit für das HIER – blöd nur – aus seiner Sicht natürlich nicht - vor der Plane standen schön aufgereiht einige Eimer und darauf , wie auf einem Tablett präsentiert: WÜRSTCHENSTÜCKE . Ich habe es in seinen Augen gesehen: „Frauchen sei mir nicht böse – aber eins geht doch oder ....“ Sei es ihm gegönnt.

 

Seine Schwester Jutta war da stärker – Frauen eben. Sie ließ die Würstchen links liegen. Dafür hat sie bei den Hindernissen mehr Mädchen gespielt :

„ .. nein Frauchen, die sind mir zu blöd, sage schön dreimal Bitte , dann springe ich ...“ .

Gottseidank waren wir nicht alleine auf diesen Platz, sondern viele Teilnehmer hatten das gleiche Gefühl wie wir. Jeder war einfach nur lachender Zuschauer und dann auch irgendwann der hochkonzentrierte Aktive auf den Platz. Die Familienangehörigen hatten dafür die ganze Zeit Ihre Freude.

 

Und gerade das ist eben, was diesen Tag so besonders macht: einfach Spaß mit der Familie und mit den Hunden haben. Hier ging es nicht darum wer wird Erster, sondern um die lockere und fröhliche Zusammenarbeit Mensch und Hund. Ich selbst habe Volker König nie kennen gelernt, aber er muss doch schon ein besonderer Mensch gewesen sei. Er hat es geschafft, Menschen zu motivieren diese Spaßveranstaltung zu organisieren. Da sage ich nur einfach TOLL und DANKE - und wir freuen uns auf jeden Fall auf den nächsten Pokal 2019.

 

Und noch etwas war an diesen Tag besonders. Frei nach dem Motto „Ja, ist denn schon Weihnachten?“

Am Ende, nachdem wir 2-Beiner auch unsere Leckereien bekommen haben, konnte man sich mit entsprechenden Outfit vor einer weihnachtlichen Kulisse für einen Weihnachtsgruß fotografieren lassen und natürlich wurde da wieder viel gelacht.

 

Auch hier dafür ein dickes Danke.

 

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